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Freunde geisteswissenschaftlicher Studien

Es wird zitiert über die Liebe:
Liebe Sachregister: Liebe - Elohim S.217; Liebefähigkeit S. 218; Liebe der Geschlechter S. 218; Liebe - Geschlechtsliebe S. 218; Liebe geschlechtsspezifisch S. 219; Liebe als Kraft der Erkenntnis S. 219; Liebe - Netz der Liebe S. 220; Liebe - Sinnbild der Liebe S. 220; Liebe sinnliche S. 221; Liebesverhältnisse S. 221; Liebe und Begierden S. 221; L. und Blut S. 221; L. und Eigenliebe S. 222; L. und Freiheit S. 222; L. und Göt­ter S. 222; L. und Licht S.223; L. und Luzifer S. 223; L. und Schmerz 5.224; L. und Sexualität 5.224; Liebe und das Übersinnliche S.225; Liebe und Willensimpulse S. 225; Liebe vergeistigte S. 225; Liebe - Wirkung in der Zukunft S. 226.

Licht zukünftiges - die Erde als die zukünftige Sonne. In demselben Maße, als das Blut aus den Wunden (Christi) auf Golgatha floss, geschah etwas Geistiges. Es ge­schah in diesem Moment, dass zum ersten Male Strahlen von der Erde nach dem Wel­tenraum hinausgingen, die früher nicht hinausgegangen waren. Der erste Anstoß zum Sonnewerden unserer Erde ist damals gegeben worden, als das Blut aus den Wunden des Erlösers auf Golgatha floss. Da fing die Erde zu leuchten an, zunächst astralisch, also nur für den Hellseher sichtbar. Aber in der Zukunft wird das astrali­sche Licht zum physischen Licht werden, und die Erde wird ein leuchtender Körper, ein Sonnen-Körper werden.

Dadurch aber, dass damals die Erde durchstrahlt worden ist von einer neuen Kraft, dass die Grundlage gelegt worden ist zum Sonnewerden der Erde, dadurch war die Möglichkeit gegeben, dass diese Kraft auch die Menschen durchstrahlt. Es wurde der erste Anstoß gegeben zum Ausstrahlen der Christuskraft in den ätherischen Menschenleib. Und durch das, was da astralisch in ihn einstrahlen konnte, dadurch konnte dieser ätherische Menschenleib neue Lebenskraft aufzunehmen beginnen, wie er sie braucht für die spätere Zukunft. In die Ätherleiber der Menschen fließt das Christus-Licht ein. 112.248f

Liebe Sachregister: Liebe - Elohim S.217; Liebefähigkeit S. 218; Liebe der Geschlechter S. 218; Liebe - Geschlechtsliebe S. 218; Liebe geschlechtsspezifisch S. 219; Liebe als Kraft der Erkenntnis S. 219; Liebe - Netz der Liebe S. 220; Liebe - Sinnbild der Liebe S. 220; Liebe sinnliche S. 221; Liebesverhältnisse S. 221; Liebe und Begierden S. 221; L. und Blut S. 221; L. und Eigenliebe S. 222; L. und Freiheit S. 222; L. und Göt­ter S. 222; L. und Licht S.223; L. und Luzifer S. 223; L. und Schmerz 5.224; L. und Sexualität 5.224; Liebe und das Übersinnliche S.225; Liebe und Willensimpulse S. 225; Liebe vergeistigte S. 225; Liebe - Wirkung in der Zukunft S. 226.

Liebe. Dem indischen Schüler wurde die Menschengestalt, das Urbild, im oberen Devachan* klar wahrnehmbar. Dann umhüllte es sich im unteren Devachan* mit ei­ner astralischen Hülle, die in sich die Kräfte hatte, Liebe zu entwickeln. Die Liebe, den Eros, nannte man Kama*. Es kleidete sich das göttliche Wort, das Brahman*, in Kama, und durch das Kama hindurch tönte dem Schüler das Urwort heraus. Kama war es, in das sich Manas* kleidete: das war das Ich. 106.58

Von all den Kräften der Seele, die sich schon in der Sinneswelt entwickeln, ist die Liebe die einzige, die unverwandelt bleiben kann beim Übergange der Seele in die Geistwelt. Den schwächeren Menschen helfen nach der Kraft, die man selbst besitzt, das kann geschehen innerhalb der Sinneswelt, und es kann sich auch in gleicher Art vollziehen mit dem Besitz, der dem Menschen im Bereich des Geistigen wird. 35.359

Im Prinzip ist alles, was der Mensch im Laufe der Erdentwickelung erfinden wird, schon in der Natur enthalten. Was aber der Mensch wirklich der Erde geben wird, das ist die Liebe, die sich von der sinnlichsten zur vergeistigtsten Art entfalten wird. Das ist die Aufgabe der Erdentwickelung. Die Erde ist der Kosmos der Liebe.

Was gehört denn dazu, dass ein Wesen ein anderes lieben kann? Dazu ist nötig, dass dieses Wesen sein volles Selbstbewusstsein habe, ganz selbständig sei. Kein We­sen kann ein anderes im vollen Sinne lieben, wenn diese Liebe nicht eine freie Gabe ist gegenüber dem anderen Wesen. Nur ein Wesen, das selbständig ist, das losge­schnürt ist von dem anderen Wesen, kann dieses lieben. Dazu musste der Mensch zu einem Ich-Wesen werden. Das Ich musste der dreifachen menschlichen Leiblichkeit eingepflanzt werden, damit die Erde ihre Mission der Liebe durch den Menschen ausführen kann. Der Mensch musste nach und nach erst zu seiner Erdenmission herangeführt werden. Der Mensch lebte sich während des Einschlafens in die geistige Welt ein. Da träufelte ihm in das dämmerhafte Bewusstsein der göttliche Geist die ersten Keime alles Liebeswirkens ein. Was sich durch die Liebe im Laufe der Erdenentwicklung offenbaren soll, das strömte zuerst während der Nacht in den Menschen ein. 103.55f

Wenn jemand längere Zeit hindurch eine gewisse Beziehung zu einer anderen Persönlichkeit erlebt, so senken sich diese Erlebnisse mit einer andern Persönlich­keit in das nächtliche Bewusstsein ein und werden wieder herausgeboren aus dem nächtlichen Bewusstsein als das, was wir die Liebe zu der anderen Persönlichkeit nen­nen, die, wenn sie gesund ist, gleichsam ein Extrakt ist, der aufeinanderfolgenden Erlebnisse. Das Gefühl der Liebe zu der anderen Persönlichkeit ist dadurch entstan­den, dass sich die Summe der Erlebnisse in einen Extrakt zusammengezogen hat, wie wenn wir die Erlebnisse zu einem Gewebe zusammenformen. - Was müsste nun je­mand tun, wenn er verhindern wollte, dass eine Reihe von Erlebnissen zur Liebe wer­de? - Er müsste eine besondere Kunst anwenden: er müsste das, was das Gewebe der Tageserlebnisse ist, wieder auflösen in der Nacht. In diese Tiefen des menschlichen Seelenlebens wollte Homer hineinweisen, indem er das Bild der Penelope hinstellte, die das Erlebnis mit der Freierschar hat: Sie verspricht einem jeden die Heirat, wenn sie ein bestimmtes Gewebe fertig habe; sie entgeht der Einhaltung des Versprechens nur dadurch, dass sie stets in der Nacht wieder auflöst, was sie bei Tage gewebt hat. - Ungeheure Tiefen der Erlebnisse erblicken wir da, wo Seher zugleich Künstler sind. 59.147f

Eine zweite Grundkraft (neben der Glaubenskraft) ist die Liebe. Niemandem fehlt sie, immer ist sie da, sie kann nicht ausgerottet werden. Wer glauben würde, dass der größte Hasser, der größte Egoist keine Liebe habe, ist im Irrtum. Das zu denken ist durchaus falsch. Die Liebessehnsucht ist immer und immer hier vorhanden. Mag es sich um Geschlechtsliebe handeln oder um Liebe zum Kinde, oder zum Freunde, oder um Liebe zu irgendetwas, zu einem Werke, immer ist sie da. Sie kann nicht aus der Seele herausgerissen werden, weil sie eine Grundkraft der Seele ist. Aber so wie der Mensch die Luft zum Atmen braucht, so braucht er das Liebeswerk, die Liebebetätigung für seine Seele. Ihr Gegner, ihre Behinderung, ist der Egoismus*. Was tut aber der Egoismus? Er lässt die Liebe nicht hinauswirken, er presst sie in die Seele hin­ein, immer und immer. Und wie beim Atmen die Luft ausströmen muss, damit der Mensch nicht ersticke, so muss die Liebe ausströmen, damit die Seele nicht ersticke an dem, was gewaltsam in sie hineingepresst wird. Besser gesagt: die Seele verbrennt an dem eigenen Liebesfeuer in sich selbst und geht zugrunde.

Der Mensch hat auf der alten Sonne den Ätherleib in der Anlage bekommen. Die­ses Feurige, Lichtvolle, Glänzende der Sonne ist Anlage des Ätherleibes. Darin ist nun die andere Seite der Liebe gegeben, das, was die Liebe im Geiste ist; Licht ist Lie­be. Im Ätherleib ist uns also die Liebe und die Liebessehnsucht gegeben, und wir können den Ätherleib mit Fug und Recht nennen den Liebesleib.

Wir hören oft sagen, dass das Leben öde und leer sei. Aus diesem Gefühl geht ei­ne Art Missstimmung sogar über auf den Körper. Das bewirkt die unbefriedigte Lie­beskraft. Wenn die Welt unsere Liebe zurückstößt, empfinden wir Schmerz. 127.188f

Und so wie wir eingebettet sind in einen Glaubensleib, den wir auch von anderen Gesichtspunkten aus den Astralleib nennen, so sind wir eingebettet in einen Liebeleib, den wir von anderen Gesichtspunkten aus in der Geisteswissenschaft benennen gelernt haben den ätherischen oder Lebensleib. Denn die Kräfte, die zunächst aus den Tiefen unseres Wesens heraufwirken zu uns aus unserem Ätherleib, sind die Kräfte, die sich dadurch ausdrücken, dass der Mensch lieben kann, lieben auf allen Stufen seines Daseins. Wenn der Mensch ganz und gar die Liebekraft aus seinem We­sen entfernen könnte - das kann selbst nämlich der egoistischste Mensch nicht, denn es gehört, Gott sei Dank, zu dem, was der Mensch egoistisch erstreben kann, auch das, dass er etwas lieben kann; sagen wir, um ein naheliegendes Beispiel zu ge­brauchen, wenn derjenige, der nichts anderes mehr lieben kann, oftmals noch an­fängt, wenn er recht geizig wird, das Geld zu lieben und sich so eine wohltätige Lie­bekraft doch wenigstens noch ersetzt durch eine aus dem gründlichen Egoismus herauskommende Liebekraft - so würde diese Hülle, welche von den Liebekräften unterhalten wird, wenn gar nichts von Liebe in dem Menschen wäre, ganz zusam­menschrumpfen und der Mensch würde tatsächlich an Liebeleerheit sterben müs­sen. Das Zusammenschrumpfen der Liebekräfte ist dasselbe, was wir nennen kön­nen das Zusammenschrumpfen der Kräfte des Ätherleibes, denn der Ätherleib ist zugleich der Liebeleib. 130.174f

Wenn wir mit geisteswissenschaftlichen Mitteln das Substantielle, das wirkliche Grundwesen des Seelischen erforschen würden, so würde sich uns darstellen - so wie alles Materielle nur zusammengepresstes Licht ist -, dass alle noch so verschiede­nen seelischen Erscheinungen auf der Erde sich uns ergeben als Modifikationen, als mannigfaltige Umformungen dessen, was genannt werden muss, wenn wir die Grundbedeutung dieses Wortes wirklich erfassen: Liebe. Jede Regung seelischer Art, wo sie auch immer auftritt, ist in irgendeiner Weise modifizierte Liebe. Liebe und Licht sind die zwei Elemente, die zwei Komponenten, die alles Erdendasein durch­setzen: Liebe als seelisches Erdendasein, Licht als äußeres materielles Erdendasein. 120.192

Es kann die Sonne niemals bloß physisches Licht auf die Erde senden; dasselbe, was die heißeste und inbrünstigste Liebesempfindung ist, ist unsichtbar im Sonnenlichte vorhanden. Mit ihm strömen der Erde zu die Kräfte der Throne*, der Sera­phim*, der Cherubim* und der ganzen Hierarchie* der höheren Wesenheiten, die auf der Sonne wohnen und die es nicht nötig haben, irgendeinen anderen Körper als das Licht zu haben. Weil aber das alles, was heute in der Sonne vorhanden ist, damals (siehe Erdentwickelung) noch mit der Erde verbunden war, so waren auch alle die höheren Wesenheiten mit der Erde selbst verbunden. Auch heute noch sind sie mit der Entwickelung der Erde verbunden. 106.68 In dem Sonnenlichte strömt ein Gei­stiges der Erde zu. Dieses Geistige ist, wenn wir nicht nur den Sonnenleib, sondern auch den Sonnengeist zu fassen vermögen, dieser Geist ist die Liebe, die herunterströmt auf die Erde. Und die Menschen sind dazu da, die warme Liebe der Gottheit in sich aufzunehmen, zu entwickeln und zu erwidern. Das können sie aber nur da­durch, dass sie selbstbewusste Ich-Wesen werden. Nur dann können sie die Liebe er­widern. 103.58

Das Seelische ist beim erwachsenen Menschen eigentlich eine viel stärkere Ein­heit als der physische Organismus. Das Seelische füllt sowohl das Kopfsystem, das Nerven-Sinnessystem, wie das rhythmische System, wie das Stoffwechsel-Gliedmaßensystem aus. Es ist nur sehr schläfrig, träumerisch in dem unteren System, aber es füllt den ganzen Menschen nach seinen drei Gliedern aus. Wenn der Mensch geht oder mit den Händen arbeitet, so ist es wirklich so, dass dieselbe Kraft da zum Ausdruck kommt bei alldem in der Welt, was man bezeichnet als Liebe, die bleibt in Armen und Händen, in Beinen und Füßen. Der Mensch muss bis zu der Grenze sei­ner Haut kommen, wenn er sich in Regsamkeit bringt, was dann, wenn es über den Menschen hinausflutet, sich als Liebe entfaltet. 314.277f

Entwickeln wir Liebe in der Welt, so ist diese Liebe im Grunde genommen der Nachklang, das Nachtönen unserer geistig-seelischen Wesenheit, wie wir sie gehabt haben vor unserer Geburt, oder sagen wir vor unserer Empfängnis. Lieben können heißt leben können, kosmisch gefasst. 202.113

Wenn sich Liebe entwickelt zwischen dem einen und dem anderen Menschen, ist ja im gewöhnlichen Leben tätig im hohen Grade unbewusst auch der Zusammen­hang des Ich* mit dem Gangliensystem und des Astralleibs mit dem Rückenmarksy­stem. 172.68

Okkult gesehen bringt alles, was aus Liebe geschieht, keinen Lohn, sondern ist Ersatzleistung für bereits verbrauchtes Gut. Die einzigen Handlungen, von denen wir in der Zukunft nichts haben, sind diejenigen, die wir aus echter, wahrer Liebe tun. Man könnte erschrecken über diese Wahrheit. Zum Glück wissen die Menschen in ihrem Oberbewusstsein nichts davon. In ihrem Unterbewusstsein aber wissen es alle Menschen, darum tun sie so ungern die Taten der Liebe. Das ist der Grund, war­um so wenig Liebe in der Welt ist. Die Menschen fühlen instinktiv, dass sie von den Taten der Liebe für die Zukunft nichts haben für ihr Ich. Eine Seele muss schon weit vorgeschritten sein in ihrer Entwicklung, wenn sie Gefallen hat an Handlungen der Liebe, von denen sie selbst nichts hat. Der Impuls dazu ist nicht stark in der Mensch­heit; aber aus der Geisteswissenschaft heraus kann man doch auch starke Impulse für Taten der Liebe gewinnen. Wir haben für unseren Egoismus nichts von Taten der Liebe, aber die Welt hat davon umso mehr. Der Okkultismus sagt: Die Liebe ist für die Welt dasjenige, was die Sonne für das äußere Leben ist. Es würden keine Seelen mehr gedeihen können, wenn die Liebe weg wäre von der Welt. Die Liebe ist die mo­ralische Sonne der Welt. Wäre es für einen Menschen, der Wohlgefallen, Interesse hat an dem Blumenwachstum einer Wiese, nicht absurd, wenn er wünschen würde, dass die Sonne verschwinde aus der Welt? Ins Moralische übertragen heißt das: Man muss Interesse haben daran, dass eine gesunde Entwicklung sich durchringt in den Menschheitszusammenhängen. Weise ist es, wenn wir so viel Liebe wie möglich über die Erde ausgestreut haben. Einzig weise ist es, wenn wir die Liebe fördern auf der Erde. Interesselosigkeit, krassester Egoismus ist es, wenn die Menschen kein In­teresse haben an der Welt. Interesse an allem Sein haben, das ist Menschenpflicht. 143.206f

Die Liebe, die sinnliche, ist der Ursprung für das Schöpferische, das Entstehen­de. Ohne sinnliche Liebe würde es nichts Sinnliches mehr geben in der Welt; ohne die geistige Liebe entsteht nichts Geistiges in der Entwickelung. Wenn wir Liebe üben, Liebe pflegen, so ergießen sich Entstehungskräfte, Schöpferkräfte in die Welt. Gewiss, als Egoisten können wir der Zukunft die Schöpferkräfte entziehen; aber die Liebestaten und die Schöpferkräfte der Vergangenheit, die können wir nicht auslö­schen. Den Taten der Liebe der Vergangenheit schulden wir unser Dasein. So stark wir dadurch sind, so stark auch sind wir der Vergangenheit verschuldet, und was wir an Liebe jemals aufbringen können, ist Schuldenzahlen für unser Dasein. Daher werden wir begreifen die Taten eines hochentwickelten Menschen, denn ein hochentwickelter Mensch hat größere Schulden an die Vergangenheit. Weise ist es seine Schulden zu bezahlen durch Taten der Liebe. Der Impuls der Liebe wächst mit dem Höherkommen eines Menschen. Die Bedeutung der Liebe im Wirken der Welt wol­len wir uns so vor die Seele führen: Liebe ist dasjenige, was uns immer auf Lebensschulden der Vergangenheit verweist, und weil wir vom Bezahlen der Schulden für die Zukunft nichts haben, darum haben wir selbst nichts von unseren Liebestaten. Wir müssen unsere Liebestaten zurücklassen in der Welt, da aber sind sie einge­schrieben in das geistige Weltgeschehen. Wir vervollkommnen uns nicht durch un­sere Liebestaten, nur durch die anderen Taten, aber die Welt wird reicher durch un­sere Liebestaten. Denn Liebe ist das Schöpferische in der Welt. 143.207f

Es gibt neben der Liebe noch zwei andere Mächte in der Welt, die Kraft oder Stär­ke, die zweite ist die Weisheit. Bei der Stärke kann man von schwacher Macht, von ei­ner stärkeren Macht und von Allmacht reden; ebenso bei der Weisheit - da gibt es auch Stufen bis zur Allwissenheit, zur Allweisheit. In demselben Sinne von Stufen der Liebe zu reden, geht nicht recht an. - Nicht ist die umfassendste Eigenschaft der Gottheit die Allmacht, nicht die Allweisheit, sondern die Liebe, die Eigenschaft, bei der keine Steigerung mehr möglich ist. Gott ist voller Liebe, ist reine Liebe, ist sozu­sagen aus der Substanz der Liebe geboren. Gott hat behalten die Liebe, geteilt aber hat er die Macht und die Weisheit mit Luzifer* und Ahriman*. Die Weisheit hat er ge­teilt mit Luzifer und mit Ahriman die Macht, damit der Mensch frei sei, damit der Mensch unter dem Einfluss der Weisheit weiterschreiten könne. Suchen wir alles Schöpferische zu ergründen, so kommen wir auf die Liebe. Ein anderer Impuls ist es innerhalb der Entwickelung, der dahin führt, dass die Wesen immer weiser und mächtiger werden. Vervollkommnung wird erreicht durch Weisheit und Macht. 143.208f

Zu den höchsten Erfahrungen innerhalb der geistigen Welt gehört von einem ge­wissen Gesichtspunkte aus die Tatsache des Mysteriums von Golgatha. Die Tat des Luzifer spielt sich ab zu einer Zeit, wo der Mensch noch Teilnehmer der übersinnli­chen Welt war, die Tat des Christus* spielt sich ab mitten im materiellen Leben: sie ist eine physisch-spirituelle Tat. Die Tat des Luzifer können wir begreifen, wenn wir die Welt weisheitsvoll erforschen. Um die Tat des Mysteriums von Golgatha zu begrei­fen, dazu reicht keine Weisheit aus, denn Liebe ist zum Verständnis des Mysteriums von Golgatha* nötig. Erst wenn die Liebe in die Weisheit strömt und wieder umge­kehrt (ist), dann wird es möglich, das Mysterium von Golgatha zu begreifen. Die mit Weisheit vereinte Liebe, die brauchen wir, wenn wir durch die Pforte des Todes ge­hen. 143.212

Wenn wir selber Luzifer entgegenwirken sollen, wenn wir seine Angelegenheiten in der Zukunft besorgen sollen, wird es bei uns nur die Liebe sein können, die an die Stelle der Taten des Luzifer treten kann; die Liebe aber wird es sein können. Indem wir Weisheit und Liebe entwickeln, entwickeln wir diejenigen Elemente, die wieder von unseren Seelen selber ausfließen werden als Gaben für die, die in der ersten Hälfte der Erdentwickelung sich hingeopfert haben als luziferische und ahrimani­sche Mächte, um uns das zu geben, was wir zur Erringung unserer Freiheit brauchen.

Diesen Mächten werden wir geben müssen, was wir an Weisheit und Liebe so entwickeln werden. Wir müssen uns aber bewusst sein: Weil Leben in der Welt sein muss, müssen wir Kulturen annehmen, die uns Ausdrucksmittel dieses Lebens sind. Wir wollen uns gern und mit Liebe einer theosophischen Kultur hingeben, die nicht ewig sein wird, aber wir wollen es mit Enthusiasmus hinnehmen und mit Liebe das schaf­fen, wozu wir früher unter dem Einfluss Luzifers getrieben worden sind. Weil wir jetzt erkennen, dass wir aus Liebe das schaffen müssen, wozu wir früher durch den luzife­rischen Einfluss, durch Begierden und Leidenschaften getrieben werden mussten, werden wir jetzt hinter alldem desto mehr überschüssige Liebe entwickeln. Die kommt Luzifer zugute; dadurch werden auch seine Enttäuschungen gutgemacht. An uns liegt es, dass an Luzifer wieder das gutgemacht werden kann, was er an Enttäu­schungen erleiden muss, wenn wir nach der anderen Seite das zurückgeben, was für uns geleistet worden ist. Das ist der andere Teil des Karma der höheren Wesenheiten, dass wir eine Liebe entwickeln, die nicht bloß in der Menschheit bleibt, sondern die dazu berufen ist, in den Kosmos einzudringen. In Wesenheiten, die höher sind als wir, werden wir die Liebe einströmen lassen können, und diese Wesenheiten werden sie als Opfer empfinden. Es wird Seelenopfer sein. Seelenopfer wird hinaufströmen zu denen, die einst ihre Gaben herunterströmen ließen, wie einst die Rauchopfer hinaufstrebten zu den Geistern in Zeiten, wo Menschen die spirituellen Güter noch hatten. Damals konnten die Menschen nur die symbolischen Rauchopfer noch zu den Göttern hinaufsenden. In der Zukunft werden die Menschen Liebesströme hin­aufsenden zu den Geistern, und aus dem Liebesopfer wird wieder etwas herunter­strömen: dem Menschen werden zuströmen höhere Kräfte, die, von Geistigem diri­giert, mit immer größerer Macht eingreifen werden in unsere physische Welt. Das werden dann im wahren Sinne magische Kräfte sein. 120.221ff

Liebe - Elohim. Wie der Mensch die Erde bewohnt und die Liebe nach und nach sich aneignet, so bewohnen die Sonne andere, höhere Wesen, weil die Sonne auf ei­ner höheren Stufe des Daseins angekommen ist. Der Mensch ist Erdenbewohner, und Erdenbewohner sein, bedeutet ein Wesen sein, das sich die Liebe aneignet während der Erdenzeit. Ein Sonnenbewohner in unserer Zeit bedeutet ein Wesen, welches die Liebe entzünden kann, welches die Liebe einströmen lassen kann. Nicht würden die Erdenbewohner die Liebe entwickeln, sie nicht aufnehmen kön­nen, wenn nicht die Sonnenbewohner ihnen die reife Weisheit schicken würden mit den Lichtstrahlen. Indem das Licht der Sonne auf die Erde herunterströmt, ent­wickelt sich auf der Erde die Liebe. Die Wesenheiten, die so hoch stehen, dass sie die Liebe ausströmen können, haben die Sonne zu ihrem Schauplatze gemacht. Da ist im Beginne der Erdentwickelung der kindliche Mensch, der die Liebe aufnehmen sollte und bereit war zur Aufnahme des Ich*, und auf der anderen Seite die Sonne, die sich abspaltete und zu einem höheren Dasein aufstieg. Auf dieser Sonne konn­ten sich entwickeln sieben Hauptlichtgeister, die zu gleicher Zeit die gebenden Gei­ster der Liebe waren. Nur sechs von ihnen nahmen auf der Sonne Wohnung; und das, was uns im Lichte der Sonne physisch zuströmt, enthält in sich die geistigen Liebeskräfte dieser sechs Lichtgeister oder der sechs Elohim*, wie wir sie in der Bi­bel* finden. Einer spaltete sich ab und ging einen anderen Weg zum Heile des Men­schen, er wählte den Mond zu seinem Aufenthalte, es ist derjenige, den das Alte Te­stament* Jahve* nennt. Dieser eine, der sich den Mond zum Aufenthalt wählte, ist derjenige, der vom Monde aus die reife Weisheit auf die Erde strömte und dadurch die Liebe vorbereitete. 103.59f

Liebefähigkeit. Die menschliche Liebefähigkeit wird in uns dadurch erzogen, dass wir zunächst in diesem Leben zwischen Geburt und Tod, wenn wir nicht zur Geisteswis­senschaft schreiten, zu verzichten haben auf das Durchschauen des Sinnenschleiers, auf das Hineinschauen in die geistige Welt. 199.74 Wenn die Natur durchsichtig wäre, sodass sie uns nicht Grenzen hinstellte, dann würden wir Menschen in unserem Le­ben zwischen Geburt und Tod eine Eigenschaft nicht besitzen, die wir für das soziale Dasein in diesem Leben unbedingt notwendig haben. Alles, was wir Liebe von Mensch zu Mensch nennen, was wir Liebe und brüderliche Gesinnung von Mensch zu Mensch nennen, was in der Seele aufglüht, wenn wir dem anderen Menschen so­zial entgegentreten, das könnten wir nicht haben, wenn die Natur uns nicht Grenzen für unser Naturerkennen setzte. Der Mensch muss die begrenzte Naturerkenntnis da­durch bezahlen, dass er Liebe entwickelt. Und umgekehrt: er muss seine Liebesfähigkeit damit bezahlen, dass er zunächst keine unbegrenzte Naturerkenntnis hat. 333.46f

Liebe der Geschlechter. Die Götter empfangen die in den Menschen pulsierende Liebe und leben von ihr, so wie das Tier von dem Sauerstoff lebt, den ihm die Pflan­ze zubereitet. Die im Menschengeschlecht lebende Liebe ist die Nahrung der Götter. Anfangs ist alles auf diese Liebe gebaut. Blutsverwandtschaft verbindet die Men­schen. Stämme, Horden, Völkerschaften und so weiter gründen sich darauf. Auf die­ser Liebe, die sich um die zwei Geschlechter schlingt, beruht alle Macht der Götter im Anfang der Menschheitsevolution. Die Liebe war vorher da, bevor die Zweige­schlechtlichkeit entstand. Sie bestand vorher als eine vollständig bewusste Liebe. Jetzt, als der zweigeschlechtliche Mensch entstand, verdunkelte sich das Bewusstsein der Liebe. Es wurde daraus ein blinder Trieb, die Sinnlichkeit, die nicht erfüllt ist von heller Klarheit, sondern die sich nur als dunkler Trieb auslebt. Das Bewusstsein der Liebe war hinaufgestiegen zu den Göttern. Die Götter thronen nun oben im Bewusstsein der Liebe, die Menschen aber üben die Liebe in einem blinden Trieb. Die Götter nähren sich von diesem blinden Trieb der menschlichen Liebe, es wird daraus für sie das helle Licht. Es gibt eine Möglichkeit des Hellsehens*, wo alles sichtbar wird, was in dem Menschen als blinde Triebe lebt. Die Götter haben dieses Sehen im Anfang der Menschheitsevolution gehabt, die Menschen waren bar dieser Anlage. Sie wurden erfüllt von Leidenschaften, sie wurden durchflutet von dem, was die Ge­schlechter zueinander treibt. Die Götter lebten im astralen Licht. Sie sahen diese Triebe, sie lebten davon. 97.161f Die Liebe der Menschen ist die Luft oder auch die Nahrung, welche die Götter genießen. Man bezeichnet sie in der griechischen My­thologie als Nektar und Ambrosia. 97.166

Der Knotenpunkt, zugleich der Wendepunkt in der menschlichen Entwicklung, das ist die Zeit der Trennung der Geschlechter. Durch diese Trennung ist dieses neue, gewaltige Element in die Welt getreten: die Liebe. Etwas Ähnliches geschieht zwischen der Menschenwelt und der göttlichen Welt wie zwischen dem Menschenreich und dem Pflanzenreich. Der Mensch atmet Sauerstoff ein und Kohlenstoff aus. Wie das Pflan­zenreich Sauerstoff ausatmet, so atmet die Menschenwelt Liebe aus - seit der Trennung der Geschlechter -, und von diesen Ausströmungen der Liebe leben die Götter. 94.x29f

Liebe - Geschlechtsliebe. In unserer heutigen materialistischen Zeit ist es sogar außerordentlich schwierig, gerade über den Begriff von Mitgefühl und Liebe die rechte Anschauung zu erhalten. Gerade in unserer heutigen materialistischen Zeit wird dieser Begriff verschoben, karikiert, indem der Materialismus in unserer Zeit den Begriff der Liebe so nahe wie möglich heranrückt an den Begriff der Sexualität, mit dem er gar nichts zu tun hat. Dass unter gewissen Umständen zu der Liebe zwi­schen Mann und Weib die Sexualität herantreten kann, begründet nicht, dass man diese beiden Begriffe so nahe als möglich aneinander heranbringt: das Umfassen­de der Liebe und des Mitgefühls und das ganz Spezifische der Sexualität. Und lo­gisch ist es ebenso gescheit, wenn man den Begriff, sagen wir der Lokomotive und des Menschenüberfahrens, weil manchmal Lokomotiven auch Menschen überfah­ren, als zwei zusammengehörige Begriffe betrachtet, wie man heute den Begriff der Liebe und den der Sexualität zusammenrückt, weil sich die Dinge unter gewissen Verhältnissen äußerlich beieinander finden. Dagegen ist eine andere Tatsache un­endlich geeignet, uns hinzuweisen auf das Bedeutsame im Begriffe der Liebe und des Mitgefühls: nämlich jene merkwürdige Tatsache, dass sich in einem bestimm­ten Zeitpunkt, fünf, sechs, sieben Jahrhunderte vor dem Eintritt des Christus-Im­pulses in die Menschheit über die ganze Erde hin Weltanschauungsstifter auftre­ten. Bei allen Völkern treten sie auf. (Bei allen Kultur-Völkern treten sie auf). Höchst bedeutsam ist es, wie man zusammen hat in China* sowohl Lao-tse wie Konfuzius, in Indien den Buddha*, in Persien den letzten Zarathustra* - nicht den ursprünglichen -, in Griechenland Pythagoras*. Wie verschieden sind diese Religi­onsstifter, aber eines ist bei allen der Fall: sie enthalten alle in ihrer Lehre das Ele­ment, dass Mitgefühl oder Liebe regieren muss von Menschenseele zu Menschenseele! Das ist das Bedeutsame, dass da sechs Jahrhunderte vor unserer Zeitrech­nung das Bewusstsein davon sich zu regen beginnt, wie jetzt in den fortgehenden Strom der Menschheitsentwicklung Liebe und Mitgefühl aufzunehmen sind. 133.107f

Liebe geschlechtsspezifisch. Die Liebe ist etwas ganz anderes bei dem Mann und bei der Frau. Bei der Frau geht durchaus die Liebe von der Phantasie aus und ist immer damit verknüpft, ein Bild zu formen. Die Frau liebt niemals vollständig bloß einfach den realen Mann, der dasteht im Leben; die Männer sind ja auch gar nicht so, dass man sie, wie sie heute sind, mit einer gesunden Phantasie lieben könnte, sondern es ist immer etwas mehr darinnen, es ist das Bild darinnen, das aus jener Welt heraus ist, die eine Gabe des Himmels ist. Der Mann hingegen liebt mit Wunsch; die Liebe des Mannes trägt einen ausgesprochenen Wunschcharakter. Die Frauenliebe ist in Phantasie getaucht; die Männerliebe ist in Wunsch getaucht. 303.246

Liebe als Kraft der Erkenntnis. Das ist eines der Grundprinzipien für die Wege hin­auf zum übersinnlichen Menschen und zur übersinnlichen Welt überhaupt, dass man die Liebefähigkeit, die Hingabe an alle Wesen der Welt noch größer macht, als sie im gewöhnlichen Leben zwischen Geburt und Tod ist, damit man nicht die Liebe verliert, wenn man nun versucht, sein Denken immer mehr so auszugestalten, dass es anders wird, als es im gewöhnlichen Leben ist. Eine Vorbereitung muss es sein für den geistigen Erkenntnisweg, sich noch viel, viel liebefähiger zu machen, als man es für das gewöhnliche soziale Leben zu sein hat. Man merkt nämlich allmählich, dass man in seiner ganzen, vollen Menschennatur die Welt eigentlich nur kennenlernt, solange man im physischen Leibe ist, durch die Liebe, durch keine andere For­schungsmethode. 333.47

Liebe - Netz der Liebe. Es ist das Zusammenwirken der Elemente von Denken*, Fühlen* und Wollen* im Innern des Menschen zunächst so, dass dieses eigentliche Innere zur Substanz der Liebe wird. Das ist dasjenige, was man das eigentlich Pro­duktive, das innerlich Produzierende im Erdendasein nennen kann. Deshalb muss man die Geister der Form, die Exusiai* in ihrer Gesamtheit, weil sie gerade diese Mis­sion haben, die drei früheren Zustände (der planetarischen Entwicklung) ins Gleichgewicht zu bringen, zugleich als die Geister der Liebe bezeichnen. Wir haben als besondere Aufgabe der Geister der Form die Einimpfung, die Einprägung der Lie­be, die das Resultat des Gleichgewichtes ist, zu bezeichnen. Darin besteht also die Gesamtmission der Erde. Es muss dieses Gewebe der Liebe so gewoben werden, dass die Hauptfäden hineingewoben werden - weil das ihrer Grundmission entspricht - durch die normalen Geister der Form, Exusiai*. Dann weben hinein die abnormen Geister der Form, die eigentlich Geister der Bewegung, Dynamis* sind, das, was die Rassen gibt. Dann weben die normalen und abnormen Zeitgeister (Archai*) die ge­schichtliche Entwicklung hinein, und dann weben die Archangeloi* mit normaler und abnormer Entwicklung die einzelnen Volks- und Sprachen-Entwicklungen hinein, und endlich wirken hinein die Wesen, welche den Menschen an den richti­gen Platz auf der Erde stellen, die Angeloi*. So wird dieses gewaltige Netz der Liebe gewoben, ist aber nur als Abglanz, als Maya in unserer Erde sichtbar. Das nächste Gebiet über der physischen Welt, wo dieses Netz gesehen werden kann, ist die astra­lische Welt. Aber immer klarer und klarer sieht man das Arbeiten der Hierarchien an den Wahrheiten, die unserer äußeren Maya zugrunde liegen, wenn man sich erhebt aus der astralischen Welt in die Welt des unteren und oberen Devachan*. Dann sieht man, wie dieses Gewebe (gewoben) gesponnen wird. Erhebt man sich zur Astralwelt (siehe: Astralplan), dann erblickt man allerdings zunächst dasjenige noch nicht, was hauptsächlich von innen spinnt, nämlich die Geister des Willens, Throne*, die Che­rubim* und Seraphim*. Aber eines finden wir schon in der astralen Welt: das, was wir die abnormen Geister der Form nennen, welche, wenn sie eine normale Entwick­lung erlangt hätten, von außen weben sollten. Diese eigenartigen Geister der Bewe­gung, die deplatzierte, gestürzte Geister sind, sie sind das nächste, was sichtbar wird von diesen in der geistigen Erdenatmosphäre wehenden und wogenden geistigen Wesenheiten, noch bevor dasjenige, was normalerweise auftritt, die Angeloi* sicht­bar werden, sie sind für das hellseherische Schauen eigentlich in gewisser Weise die verführerischen Geister. Das sind die Geister, welche weben und leben in dem, was mit dem Entstehen der menschlichen Rassen zusammenhängt, was also beim Men­schen mit dem zusammenhängt, sozusagen an dem Elemente hängt, das mit der Fortpflanzung zusammenhängt. Das sind Wesenheiten, das ist überhaupt ein Ter­rain, welches zu den buntesten und gefährlichsten der astralischen Welt gehört, und es ist leider das Terrain - an dieser Stelle kann es am besten im Zusammenhange ge­sagt werden -, das von denjenigen, die auf eine unrichtige Weise zum Schauen kom­men, am allerleichtesten gefunden werden kann. Mancher, der vorzeitig und auf un­richtige Weise sich in das okkulte Gebiet hineinbegeben hat, hat es teuer dadurch be­zahlen müssen, dass ihm das Heer dieser geistigen Wesenheiten ohne die Harmoni­sierung durch andere geistige Wesen entgegentrat. 121.100uf

Liebe - Sinnbild der Liebe. Nehmen wir einmal an, ein Mensch habe ein liebevolles Herz, und er erweist aus seinem liebevollen Herzen einem anderen Menschen, der der Liebe bedarf, eine liebende Tat, so gibt er etwas dem anderen Menschen ab, aber er wird dadurch nicht leerer, sondern indem er Liebestaten dem anderen Menschen hinübergibt, erhält er mehr, er wird voller, und wenn er ein zweites Mal eine Liebestat verrichtet, wird er noch voller, hat er noch mehr. Man wird nicht arm, nicht leer da­durch, dass man Liebestaten verrichtet, sondern man wird reicher, man wird voller. Man gießt in den anderen Menschen etwas hinüber, was einen selbst voller macht. Keine Definition kann die Liebe ausdrücken. Aber ein Sinnbild, ein einfaches Sinn­bild, ein Glas Wasser, das, indem es ausgegossen wird, voller wird, das gibt uns eine Eigenschaft des Liebeswirkens wieder. Solche Bilder sind nützlich für die okkulte Ent­wickelung. An ihnen merken wir, dass wir über die gewöhnliche Vorstellung hinausge­hoben werden, dass wir, wenn wir zum Geiste aufsteigen wollen, uns geradezu entge­gengesetzte Vorstellungen bilden müssen zu denen, die auf die Sinnenwelt anwend­bar sind. Daher finden Sie, dass die Ausgestaltung solcher symbolischer Vorstellungen ein wichtiges Mittel ist, um in die geistige Welt hinaufzusteigen. 136.59f

Liebe sinnliche. Die Liebe, die sinnliche, ist der Ursprung für das Schöpferische, das Entstehende. Ohne sinnliche Liebe würde es nichts Sinnliches mehr geben auf der Welt. 143.207 Der Materialismus hat es heute auf diesem Gebiete sogar - was nie­mals vorher auf der Erde geschehen ist - zu einer schändlichen Wissenschaft ge­bracht. Das Schlimmste, was geleistet wird heute, ist das Zusammenwerfen von Lie­be und Sexualität. Das ist der schlimmste Ausdruck des Materialismus, das Teuf­lischste der Gegenwart. 143.184

Liebesverhältnisse. In dem mysteriösen Unbestimmten, das in den irdischen Liebeverhältnissen liegt, sind die Kräfte im Spiele, die von denen ausgehen, welche künf­tige Inkarnationen suchen. Daher ist auch niemals völlige Freiheit, völliges Bewusstsein bei dem, was für die äußeren Verhältnisse zusammenführt die männlichen und die weiblichen Personen. Das sind Dinge, die heute ganz außerhalb des Verständnis­ses der Menschen liegen. 214.146

Liebe und Begierde. Würden unsere Begierden nicht entspringen aus unserem orga­nischen Leibesleben heraus, der Wille hätte gewissermaßen nichts zu tun. Wer den Willen erfahrungsgemäß durchschaut, der weiß, dass dieser Wille sich stützt auf die Begierde. Aber wir können auch dasjenige, was als die eigentliche Kraft des Willens wirkt, von unseren Begierden loslösen. Bis zu einem gewissen Grade lösen wir es eben los im sozialen Leben. Aber das macht uns erst aufmerksam auf das, worauf es eigentlich ankommt. Wir lösen es los im sozialen Leben dadurch, dass wir, indem wir unseren Nächsten lieben, indem wir in dem Nächsten untergehen, ist da ein An­wenden eines begierdelosen Willens. Aber auch dieser begierdeloser Wille kann durch eine besondere Schulung herangezogen werden. Das geschieht dann, wenn wir nicht bloß das wollen, was in der Außenwelt zu erreichen ist, das, wonach das ei­ne oder das andere Begehren geht, sondern wenn wir den Willen auf unseren Men­schen und seine Entwicklung selber anwenden. 329.299

Liebe und Blut. Wenn Sie - nicht mit chemischen Mitteln, sondern mit den Mitteln, die der Geistesforschung zur Verfügung stehen - untersuchen würden das Blut der Menschen von heute und der Menschen einige Jahrtausende vor der Erscheinung des Christus*, da würden Sie finden, dass dieses Blut sich geändert hat, dass es einen Charakter angenommen hat, der es immer weniger zum Träger der Liebe macht. 112.206 Siehe auch: Krieg aller gegen alle.

Liebe und Eigenliebe. Von der Liebe wird man leicht glauben, dass das, was ein Mensch für den anderen fühlt, etwas Unpersönliches sei. Aber das braucht noch lan­ge nicht das zu sein, was mit einem Überpersönlichen zu tun hat. Dem Menschen läuft hier eine merkwürdige Illusion unter: Er verwechselt Eigenliebe mit Liebe zum anderen. Die meisten Menschen glauben einen anderen zu lieben, weil sie sich sel­ber in dem anderen lieben. Das Aufgehen in dem anderen ist doch nur etwas, was den eigenen Egoismus befriedigt. Der Betreffende weiß es nicht, braucht es gar nicht zu wissen, aber es ist im Grunde eben doch ein Umweg zur Befriedigung des Egois­mus.

Manche Liebe entspringt häufig nur aus Seelenarmut, und Seelenarmut ent­springt immer einem verstärkten Egoismus. Und wenn jemand behauptet, dass er ohne einen anderen nicht leben könne, so ist seine eigene Persönlichkeit verarmt, und er sucht nach etwas, das ihn ausfüllt. Er verhüllt das Ganze darin, dass er sagt: Ich werde unpersönlich, ich liebe den anderen. Die schönste, selbstloseste Liebe äußert sich darin, dass man den anderen nicht braucht, dass man ihn auch entbehren kann. Der Mensch liebt dann nicht um seiner selbst, sondern um des anderen willen. Er verliert dann auch nichts, wenn er von dem anderen verlassen wird. 96.335f

Liebe und Freiheit. Für den Okkultisten ist die Freiheit untrennbar verknüpft mit dem Begriff der Liebe. 104.235

Liebe und Götter. Wie das Tier und der Mensch von der Pflanze, so sind wieder die Götter von den Menschen abhängig. Das hat die griechische Mythe so schön aus­gedrückt: Die Götter erhalten von den Sterblichen Nektar und Ambrosia. Beide be­deuten die Liebe. Die Liebe, die von den Menschen erzeugt wird, wird den Göttern Speise. Das ist viel wirklicher als etwa die Elektrizität, so seltsam es zuerst er­scheint. Die Liebe tritt zuerst als Geschlechtsliebe auf und entwickelt sich hinauf bis zur höchsten geistigen Liebe. Aber alle Liebe, niedere und hohe, ist Götteratem. 55.95f

Man darf sagen, auch die Götter profitieren von jener Teilnahme an der Mensch­heit. Die Erde ist der Planet der Liebe; und richtig ausgebildet wird die Liebe erst auf der Erde. Sie wird, grob ausgedrückt, gezüchtet; und durch ihre Teilnahme an den Menschen lernen die Götter ebenso die Liebe kennen, wie sie in einer anderen Be­ziehung sie schenken. Das ist schwer sich vorzustellen. Es ist durchaus möglich, dass ein Wesen in ein anderes Wesen eine Gabe förmlich einträufelt, und diese Gabe durch das andere Wesen erst kennenlernt. Denken Sie sich eine ungeheuer reiche Persönlichkeit, die nie etwas anderes kennengelernt hat als Reichtum, ohne jene tie­fe seelische Befriedigung, die Wohltun verursachen kann. Und nun tut diese Persön­lichkeit wohl; sie schenkt einer armen Persönlichkeit etwas. In der Seele dieser ar­men Persönlichkeit wird durch die Geschenke der Dank bewirkt, und dieses Dankes­gefühl ist auch eine Gabe: es wäre nicht da, wenn die reiche Persönlichkeit nicht ge­schenkt hätte. Die reiche Persönlichkeit hat aber das Dankesgefühl nicht gefühlt, sondern sie hat es hervorgebracht. Sie ist die Geberin des Dankesgefühls, aber ken­nenlernen kann die reiche Persönlichkeit dieses Dankesgefühl erst in der Reflexion, wenn es zurückstrahlt von denen, in denen sie es entzündet hat. So ist es ungefähr mit der Gabe der Liebe, die von den Göttern den Menschen eingeträufelt wird. Die Götter sind so weit, dass sie im Menschen die Liebe entzünden können, sodass die Menschen imstande sind, die Liebe erleben zu lernen, aber die Götter lernen die Lie­be als Realität erst durch die Menschen kennen. Sie tauchen von den Höhen herun­ter in den Ozean der Menschheit und fühlen die Wärme der Liebe. Ja, wir wissen, dass die Götter etwas entbehren, wenn die Menschen nicht in Liebe leben, dass sozusagen die Götter ihre Nahrung in der Liebe der Menschen haben. Je mehr Liebe der Men­schen auf der Erde, desto mehr Nahrung der Götter im Himmel - je weniger Liebe, desto mehr Hunger der Götter. Das Opfer der Menschen ist im Grunde genommen nichts anderes als das, was zu den Göttern hinaufströmt als die in den Menschen er­zeugte Liebe. 105.146f

Liebe und Licht. Liebe und Licht sind die zwei Elemente, die zwei Komponenten, die alles Erdendasein durchsetzen: Liebe als seelisches Erdendasein, Licht als äußeres materielles Erdendasein. 120.193 In dem Satze: Materie ist gewobenes Licht, Seeli­sches ist in irgendeiner Weise verdünnte Liebe -, liegen die Schlüssel für unzählige Geheimnisse des Erdendaseins. 120.202 Das, was Christus* der Erde brachte ist das zur Liebe heraufgeholte Licht, das Gesetz, das in der Seele selbst geboren wird, das Paulus die Gnade nennt. Christus Jesus stellt die Hinaufhebung des Lichtes zur Lie­be dar. 97.163f Siehe dazu auch: Licht und Hierarchien.

Liebe und Luzifer. So wie der Mensch war, als er seine Entwicklung begann auf der Erde, da ruhte in ihm zunächst das Leben; die Götter fachten es wieder an zu einer neuen irdischen Entwickelung. Diese irdische Entwickelung, woran ist sie geknüpft? Es verhalten sich hier Menschenreich und Götterreich, wenn wir sie miteinander in ein Verhältnis setzen, wie Weisheit und Liebe. Daher spricht der Okkultismus, spre­chen alle tieferen Religionsbekenntnisse auch das Christentum - davon, dass Gott oder die Götter die Liebe sind, das belebende, das sprossende Prinzip. Zuerst bringt das sprießende und sprossende Prinzip die Sinnesliebe auf. Daher wird in der jüdi­schen Religion des Alten Testamentes Jahve* als der Spender des sinnlichen Triebes hingestellt, als der Geber von Wachstum und Vermehrungstätigkeit. In dem sinnli­chen Trieb liegt das Prinzip der Fortentwickelung, das vom Unvollkommenen zum Vollkommenen treibt, das die Entwickelung ist von der Tierheit bis herauf, wo die Liebe Staaten begründet. In dieser Liebe, die sozusagen im Menschen zu Gemein­schaften aufruft, die dasjenige, was im Menschen verhärtet ist, so mit sprießendem und sprossenden Leben durchquillt, wie die Pflanze den Stein aufruft zum Leben, in ihr haben wir zunächst die sich offenbarende, ursprüngliche Gottheit. So ist es in al­len Religionen und auch in dem, was wir Geheimwissenschaft nennen. Der Mensch musste immerdar dasjenige, was ihn vorwärtstreibt, was ihn aufwärtsbringt, als eine Gabe, als Offenbarung eines göttlichen Prinzips ansehen. Zwischen ihn und die Göt­ter tritt das luziferische Prinzip mitten hinein. Dadurch wird er instand gesetzt, das­jenige, was als göttliches Prinzip in ihm unbewusst lebt, in seinem unbewussten Fort­pflanzungs- und Entwickelungstrieb, in seine eigenen Hände zu nehmen. Dadurch wird er zu Selbstständigkeit und Freiheit in seiner Entwicklung aufsteigen, weil das­jenige, was in Luzifer lebt, ihm nähersteht. Damals, als die Entwicklung noch in einer älteren Phase war, da waren die Götter selbst auf der Stufe der Menschheit, da suchten sie selbständig innerhalb der Menschheitsstufe ihre eigene Entwickelung. 54.317f

Die Götter sind von der Ichheit zur Selbstlosigkeit, zur Hingabe und zur Über­windung allen Sonderdaseins aufgestiegen. Das Luziferische im Menschen ist mit dem größeren Teil seines Wesens noch innerhalb des Ich eingeschlossen, das liegt noch innerhalb der menschlichen Interessen selbst. So sehen wir, dass alles dasjeni­ge, was als Selbstlosigkeit und Opferwilligkeit im Menschen lebt, göttliches Prinzip im Menschen ist, und dass neben diesem göttlichen Prinzip (das luziferische Prinzip) steht, es ist dasjenige, das nicht allein in völliger Hingabe mit Aufgabe des Selbstes zur Göttlichkeit hinstrebt, sondern, mit Enthusiasmus zwar, aber gerade aus tief­stem Interesse des Selbstes heraus, hinaufstrebend zu den hohen Stufen der Voll­kommenheit. Wenn dieses luziferische Prinzip im Menschen nicht wäre, so würde der Mensch in einer gewissen Passivität, in einer gewissen Untätigkeit, von den Göt­tern getragen, zur Vollkommenheit geführt. 54.319f

Wir sehen mit dem großen Fortschritt an der Wende unserer Zeit, dass die sinnli­che Liebe, das Prinzip der bloß göttlich gedachten Naturkraft, veredelt und vergei­stigt wird zur seelischen Liebe, zu der Macht, die nicht mehr auf dem Naturplan, sondern auf dem moralischen Plane wirkt. Die christliche Tugend wurde daher zu den Tugenden der Gemeinschaft, zu den Tugenden des Zusammenklangs der menschlichen Seelen. Der Gott, der die Menschen zusammenführt, wollte ein sol­cher sein, der in seelischer Liebe wirkt, und dies ist das Prinzip der christlichen Reli­gion. Wie sich früher Leib zu Leib im natürlichen Prinzip gefunden hat, so findet sich im Christentum Seele und Seele durch das Christusprinzip in der höheren Liebe zu­sammen. Wie das Jahveprinzip menschliche Gemeinschaften auf der Grundlage des Blutes geschaffen hat, auf der Grundlage von Familie, Stamm und Volk, so war der Christus berufen, zu bewirken, dass ohne Vermittlung des Blutes Seelen zu Seelen sich finden lassen. Die sinnliche Liebe wird zur opferwilligen Hingabe veredelt, die Naturgewalt wird veredelt zur sittlichen Gottestat. So wie im Laufe des Alten Testa­mentes das andere Prinzip gewirkt hat, das luziferische Prinzip, als eine den Men­schen durchwallende göttliche Naturkraft, welche Selbstständigkeit und Freiheit den Menschen gebracht hat, so durchwaltet in den neueren Zeiten dieses Prinzip die menschliche Entwicklung als Träger des Lichtes, als Träger der Freiheit. Es ist nicht der Gegner, es ist die notwendige Ergänzung des Christusprinzips. Es ist mit diesem Christusprinzip in einer Einheit verbunden, so wie alle scheinbar einander wider­strebenden Naturgewalten in einer Einheit verbunden gedacht werden von denen, welche die Natur und das Universum durchschaut haben. 54.324f

Liebe und Schmerz. Tiefster Schmerz hat die Fähigkeit, sich in Liebe umzuwandeln, die nicht bloß wirkt wie gewöhnliche Liebe durch das bloße Dasein des liebenden Wesens, sondern die gleichsam ausstrahlt wie weithin wirkende aurische Strahlen.148.289

Liebe und Sexualität. Unsere Zeit kennt in der Wirklichkeit nur die Erotik*, wenn ge­dacht wird über die Liebe. Denn das ist es, was das in den Materialismus getauchte Denken allein kennt von der Liebe. Es ist die Verleugnung des Geistes, welche die Liebeskraft zur erotischen Kraft macht. Auf vielen Gebieten ist nicht nur an die Stel­le des Genius der Liebe, ich möchte sagen, sein niederer Diener, die Erotik getreten, sondern an vielen Stellen ist nun auch das Gegenbild, der Dämon der Liebe getreten. Der aber entsteht, wenn das, was sonst gottgewollt im Menschen wirkt, durch das menschliche Denken in Anspruch genommen wird, durch die Intellektualität abge­rissen wird von der Geistigkeit. Was in der Sexualität ursprünglich lebt, ist durch­drungen von der geistigen Liebe. Aber die Menschheit kann herunterfallen von die­ser Durchgeistigung der Liebe. Und sie fällt am leichtesten herunter in dem intellek­tualistischen Zeitalter. 225.181f

Liebe und das Übersinnliche. Man kann sagen, dass mit dem übersinnlichen Bewusstsein die Menschenseele in der geistigen Welt aufwacht; man muss aber ebenso sagen, dass in der Liebe das Geistige innerhalb der Sinneswelt aufwacht. Wo Liebe, wo Mitgefühl sich regen im Leben, vernimmt man den Zauberhauch des die Sinneswelt durchdringenden Geistes. - Deshalb kann niemals die richtig entwickelte Hell­sichtigkeit das Mitgefühl, die Liebe abstumpfen. Je richtiger die Seele sich in die gei­stigen Welten einlebt, desto mehr empfindet sie die Lieblosigkeit, den Mangel an Mitgefühl als eine Verleugnung des Geistes selbst. 17.59

Liebe und Willensimpulse. Der Mensch verhält sich zu dem anderen Menschen so, wie es ihm seine besondere Sympathie* zu diesem Menschen, der besondere Grad von Liebe, den er ihm entgegenbringt, eingibt. Da spielt eine unterbewusste Inspira­tion eine merkwürdige Rolle. Von dieser Liebe, die zwischen den Menschen spielt, lassen ja die Menschen ihre Willensimpulse getragen sein, die so hinüberspielen von Mensch zu Mensch. Die Liebe, die ein Mensch zum andern zu entwickeln glaubt, ist - so wie die Menschen einmal sind im Leben - zumeist nichts anderes als Selbstlie­be. Der Mensch glaubt, den anderen zu lieben, liebt sich aber eigentlich in der Liebe nur selbst. Sie sehen hier einen Quell von antisozialem Wesen, der noch dazu die Quelle einer furchtbaren Selbsttäuschung sein muss. Man kann nämlich in überströ­mender Liebe zu einem Menschen aufzugehen meinen, aber man liebt nicht in Wirklichkeit diesen anderen Menschen, sondern man liebt das Verbundensein mit dem anderen Menschen in der eigenen Seele. Was man da als Beseligung in der eige­nen Seele empfindet am anderen Menschen, was man in sich empfindet dadurch, dass man mit dem anderen Menschen zusammen ist, dass man dem anderen Men­schen meinetwillen Liebeserklärungen macht, das ist es, was man eigentlich liebt. Man liebt im Ganzen sich selber, indem man diese Selbstliebe in dem Verkehr mit dem anderen entzündet. Die weitaus meiste Liebe, die von Mensch zu Mensch spielt und Liebe genannt wird, ist nur maskierter Egoismus. Durch diese Selbstliebe, die sich in Liebe maskiert, wird der Mensch im eminentesten Sinne zu einem antisozia­len Wesen. 186.98f

Liebe vergeistigte. Die neue Errungenschaft des Christentums auf dem Gebiet der Mystik, der Innerlichkeit und des Übersinnlichen besteht darin, dass es die vergei­stigte Liebe geschaffen hat, das Ferment, das den Menschen von innen her verwan­delt, den Sauerteig, der die Welt emporhebt. Der Christus* ist gekommen, um zu sa­gen: Wenn du nicht verlässest deine Mutter, dein Weib und alle leibliche Bindung, kannst du nicht mein Jünger sein. - Das bedeutet nicht die Aufhebung aller natürli­chen Bande, aber die Ausdehnung der Liebe außerhalb der Familie auf alle Men­schen, ihre Verwandlung in eine lebendige und schöpferische Kraft, in eine Kraft der Umwandlung. Diese Liebe, welche die Rosenkreuzer zum Prinzip ihrer okkulten Bruderschaft gemacht hatten, die aber ihre Zeit nicht begreifen konnte, ist dazu be­stimmt, den Grundgehalt der Religion, des Kultus, ja sogar der Wissenschaft zu ver­ändern. 94.21

Liebe - Wirkung in der Zukunft. Seit langem ist das, was von den Geistern der Form den Menschen eigentlich aufgeprägt ist, im Grunde genommen vererbt. Gegen das Ende einer Planetenzeit hin ist immer das der Fall, dass die Hauptwesenheit - und das ist für die Erde der Mensch - freigelassen wird, dass die Eigenschaften, die ihr ur­sprünglich eingeprägt sind, immer mehr und mehr sozusagen in Freiheit, in freier Gestaltung an sie selber übergehen. So kommt es denn, dass im Laufe der künftigen Erdentwickelung die Formkräfte, die Kräfte der inneren Gedanken- und Empfin­dungsformen, immer mehr siegen werden. Und insofern sie selbstlos sein werden, insofern sie zugewendet sein werden namentlich selbstloser Weisheit und selbstlo­ser Liebe, werden diese Kräfte auf den Menschen formend wirken. Je weiter wir in die Zukunft hineingehen, desto mehr wird der äußere Mensch ein Ausdruck der Indivi­dualität werden, die von lnkarnation* zu Inkarnation geht. 133.150

Lilie oder das Weibliche im Menschen. In der Seele unterscheiden wir ein weibliches Element, das innere Seelenwesen, und ein männliches Element, das Geistige im Universum, das die Seele befruchtet. Die weibliche Seele zieht uns hinan. Die mittel­alterlichen Alchimisten* nannten das Weibliche im Menschen das «Lilium». Darum spricht auch Goethe* in seinem Märchen von der schönen Lilie. 97.34

Lilith. Es wird darauf hingewiesen (in der romantischen Walpurgisnacht in Goethes Faust), wie das Seelische heraus muss aus dem Leibe, wie auch noch ein Stück Ätherleib* herausgeholt werden muss, was während der ganzen Erdentwickelung sonst nicht geschieht, als wie in einem besonderen Herausfahren - ich möchte sagen - in einer Art Natur-Initiation*. Der Ätherleib des Faust ist mitgegangen zum Teil; das wird, weil der Ätherleib des Mannes weiblich ist, als Lilith gesehen. Das führt hinauf in Zeiten in denen der Mensch überhaupt nicht so konstituiert war. Lilith ist der Sa­ge nach Adams erste Frau und Luzifers Mutter. 273.52

Lilith - Laj‘lah. Das Abbauen unseres physischen Leibes, das wir heute während des Tagwachens haben, das durfte während des alten Saturndaseins nicht vorhanden sein. Wäre das schon beim alten Saturndasein vorhanden gewesen, dann hätte sich überhaupt niemals die erste Anlage unseres physischen Leibes bilden können. Die Zerstörungsprozesse in unserem Leib, sie vollziehen sich ja gerade während des Ta­ges, während des Einflusses des Lichtes; das Licht war aber noch nicht vorhanden während des alten Saturndaseins. So war also die Saturntätigkeit für unseren physi­schen Leib eine aufbauende. Nun musste aber wenigstens während einer gewissen Zeit diese aufbauende Tätigkeit erhalten bleiben, auch als später, während des alten Sonnendaseins, das Licht hinzukam. Das konnte nur dadurch bewirkt werden, dass Saturnwesen zurückgeblieben sind, die das Aufbauen besorgen. So müssen hinein­verwoben sein in unser Dasein die zurückgebliebenen Saturnwesen. Ohne sie wür­den wir überhaupt nur zerstört. Wir müssen einen Wechselzustand haben, ein Zusammenwirken von Sonnenwesen und Saturnwesen, von Lichtwesen und Finster­niswesen. Wenn also in richtiger Weise die Tätigkeit der Lichtwesen gelenkt werden sollte von den Elohim*, dann mussten sie in ihre Arbeit regelrecht einverweben die Arbeit der Dunkelwesen, der Finsterniswesen. In der kosmischen Tätigkeit gibt es keine Möglichkeit des Bestandes, wenn nicht überall hineinverwoben wird in die Lichtkraft Dunkelkraft. Wenn die Elohim also über das Weben der Lichtkraft, über je­ne Arbeit, welche geleistet wird an uns Menschen oder an den Wesenheiten der Erde überhaupt während der Einwirkung des Lichtes, die Geister der Persönlichkeit, die Archai* als ihre Unterwesen einsetzten, so mussten sie ihnen als Genossen die zurückgebliebenen saturnischen Wesenheiten beigeben. Sie mussten die gesamte Arbeit des Universums zusammenweben lassen aus den richtig fortgeschrittenen und den zurückgebliebenen Archai, die wirken in der Finsternis. Daher stellen die Elohim, trivial gesprochen, nicht bloß die Wesenheiten an, die mit jom bezeichnet werden, sondern sie stellen ihnen entgegen diejenigen, die in der Dunkelkraft wir­ken. Und es heißt daher mit wunderbar realistischer Schilderung des Tatbestandes:

Und die Elohim, sie nannten das, was als Geister im Licht wob, jom, Tag; das aber was in der Finsternis wob, das nannten sie laj‘lah. - Und das ist nicht unsere ab­strakte Nacht, das sind die saturnischen Archai, die damals nicht bis zur Sonnenstu­fe vorgedrungen waren, und das sind auch diejenigen, die heute noch in uns wirk­sam sind während des Nachtschlafes, indem sie an unserem physischen und Ätherleib als aufbauende Kräfte wirken. Dieser geheimnisvolle Ausdruck, der da steht, laj‘­lah, der zu allerlei mythologischen Bildungen (Lilith) Anlass gegeben hat, der ist we­der unser abstraktes «Nacht», noch ist er irgend etwas, was Veranlassung geben könnte, an Mythologisches zu denken. Er ist nichts anderes als der Name für die zurückgebliebenen Archai, für diejenigen, die ihre Arbeit verbinden mit der der fort­geschrittenen Archai. So also haben wir jom und laj‘lah als die beiden Gegensätze von Gruppen von Wesenheiten, die Helfer der Elohim sind. 122.101ff Siehe auch: Asuras.